Was heißt das eigentlich – frei sein?
Frei sein? Von was denn? Wo bin ich frei und wo bin gefangen?
Wo muss ich um meine Freiheit bangen?
Auf der anderen Seite, bei was oder wem bin ich befreit?
Wann ist es soweit, dass Freiheit sich zeigt?
Niemand sagt uns, was wir tun sollen.
Wir können das tun, was wir wollen.
Wir können sein, wer wir sind.
Freiheit heißt, dass ich nicht an einem Ort gefangen bin
Ich kann frei entscheiden, brauche keinen Beschluss,
ob ich gehen kann oder ob ich bleiben muss.
Auch wenn ich manchmal scheiter,
und mal eine Chance verpasse,
weiß ich, das Leben geht weiter,
solange ich die Hoffnung nicht lasse.
Und vielleicht stolpre ich auf dem Weg über Steine –
und Steine legt das Leben zuhauf –
doch Freiheit heißt auch ‚Gib niemals auf‘.
Freiheit ist da, überall, wenn man nur lang genug sucht.
Vielleicht unter Uniformen und Kopftuch verdeckt,
gut zwischen Einheit und Gleichheit versteckt.
Vielleicht nicht immer und überall gleich zu sehen,
wenn wir uns so stumpf im Kreise bewegen.
Freiheit ist manchmal nur ein‘ Versuch weit weg.
Freiheit ist Mut, ist Mittel und Zweck.
Wie kann man überhaupt sagen, was Freiheit ist,
wenn jeder Freiheit doch anders bemisst?
Freiheit einen Namen zu geben – heißt das nicht,
der Freiheit selbst ihre Freiheit zu nehmen?
Manchmal ist mir meine Freiheit zu viel.
Zu viele Möglichkeiten, zu viel Überschuss,
zu viele Kanns, und zu wenig Muss,
zu viele Wege führen zum Ziel.
Weil es so viel gibt, was ich falsch machen kann,
hab‘ ich oft Angst, einfach anzufangen.
Die Erkenntnis: Ich bin in mir selbst gefangen.
Wenn man sich das Gefängnis in mir selbst
als eine Art Glashaus vorstellt,
dann sind meine Ängste und Zweifel als Wände dargestellt.
Und ich sitz‘ da so drin und schaue raus in die Welt,
suche den Ausweg und finde ihn nicht
obwohl er doch offen vor mir liegt.
Und dann ist da noch einer, der spricht
„Ich bin die Liebe, das Leben, das Licht.
Ich bin der Weinstock und ihr seid die Reben,
ich habe euch euer Leben gegeben.
Ihr seid meine Kinder, mein Ebenbild.
Das heißt, dass mein Segen für euch gilt.
Und in diesem Bund liegt das Versprechen,
niemals mit meiner Zusage zu brechen.
Ich bin der ich bin. Ich werde immer da sein.
Vertraut auf mich und ich mache euch frei.“